Logo steine-und-minerale.de

The Mouawad Lilac - Berühmte Diamanten



Seit Jahrzehnten erfreuen sich farblose bzw. weiße Diamanten auf dem Edelsteinmarkt großer Beliebtheit. Daneben sind aktuell farbige Diamanten, Fancy Diamanten, auf dem Vormarsch. Farbdiamanten sind wesentlich seltener als weiße Diamanten, wobei blaue, grüne, rote und rosafarbene/pinke Diamanten zu den exklusivsten Exemplaren zählen. Ein hochkarätiger pinker Diamant trägt den Namen Mouawad Lilac.



Der Name Mouawad Lilac

Der Name Mouawad ist an den Besitzer und die Farbe des Diamanten angelehnt.

Der einst in Beirut/Libanon gegründete Edeljuwelier Mouawad** ist spezialisiert auf den Schmuck mit Edelsteinen und seit 1976 Eigentümer des Diamanten.

Der Zusatz Lilac bezieht sich auf die Farbe des Steins. Lilac wird aus dem Englischen mit lila und/oder Flieder übersetzt. Ein Vergleich, der bei genauer Betrachtung des Diamanten nicht von ungefähr kommt, denn die Farbe des Mouawad Lilac erinnert an das Lila von dunkel-violettem Flieder.


Farbe, Gewicht und Schliff des Mouawad Lilac

Die Farbe des Mouawad Lilac-Diamanten

Entgegen dem Namen handelt es sich beim Mouawad Lilac-Diamanten nicht um einen violetten Diamanten, sondern um einen pinken Diamanten mit einem Stich ins Violette. Offiziell wird die Farbe des Mouawad Lilac als Fancy Pink beschrieben.

Die Intensität von Fancy Diamanten wird in acht Stufen unterschieden, wobei Farbdiamanten mit dem Prädikat Fancy eine mittlere Farbsättigung aufweisen.

Auch wenn der Mouawad Lilac einen deutlich sichtbaren Violettanteil zeigt, überwiegt die pinke Farbe, die sich je nach Licht und Betrachtungswinkel hin zu rot-braun ändern kann.


Das Gewicht des Mouawad Lilac-Diamanten

Der Mouawad Lilac-Diamant bringt im geschliffenen Zustand ein Gewicht von 24,44 Karat (= 4,888 g) auf die Waage. Die Frage, wie schwer der ursprüngliche Rohdiamant des Mouawad Lilac-Diamanten war, lässt sich aufgrund fehlender Informationen nicht beantworten. Verglichen mit dem größten geschliffenen Diamanten der Welt – Golden Jubilee Diamant mit 545,67 Karat (= 109,134 g) - ist der Mouawad Lila ein verhältnismäßig kleiner Diamant, der dennoch auf Platz 7 der größten pinken Diamanten rangiert.

Noch größer sind nur noch Darya-ye-Noor (182 Karat), Noor-ul-Ain (60 Karat), Steinmetz Pink alias Pink Star Diamant (59,60 Karat), Shah Jahan (56,71 Karat), Agra Pink Diamant (32,34 Karat) und Pink Sunrise Diamant (29,78 Karat).


Der Schliff des Mouawad Lilac-Diamanten

Der Mouawad Lilac-Diamant ist im Smaragdschliff (englisch: Emerald Cut) gehalten.

Der Smaragdschliff wurde einst für Smaragde entwickelt, um die die Reinheit und Farbe der grünen Edelsteine zu betonen. Längst findet der Smaragdschliff aber auch bei anderen Mineralien Anwendung; ebenso wie der Brillantschliff, der ursprünglich für Diamanten konzipiert wurde, bei anderen Mineralien mit durchsichtiger Transparenz angewandt wird.

Der Smaragdschliff zeichnet sich durch eine rechteckige Grundform in der Aufsicht, treppenartig gearbeitete Facetten und eine große, zentrale Tafelfacette aus.


Pinke Diamanten

Die Farbe von Diamanten wird in weiß und farbig unterschieden.
Trotz der Tatsache, dass weiße Diamanten einen Gelb- oder Blaustich aufweisen können, wird der Unterschied zu farbigen Diamanten vor allem im direkten Vergleich auffällig. Die Farben von Farbdiamanten sind wesentlich intensiver, abwechslungsreicher und vielfältiger.

Die Farben von farbigen Diamanten, auch Fancy Diamanten genannt, reichen von gelb über orange und rot bis hin zu rosa/pink, violett, blau, grün, braun, grau und schwarz.

Rosafarbene und pinke Diamanten sind sehr selten. Lediglich 0,01 % der globalen Fördermenge aller Diamanten sind pinke Diamanten.

Das Pink bzw. das Rosa von pinken/rosafarbenen Diamanten erscheint in verschiedenen Intensitäten – von pastelligen Tönen, die nahezu farblos erscheinen, bis zu deutlich rosa gefärbten und kräftig-leuchtenden Pinktönen.

Zu der eigentlichen Diamantfarbe, die dem Diamantengutachter als erstes ins Auge fällt und in Fachkreisen als Primärfarbe bezeichnet wird, kommt der Oberton hinzu. Der Oberton von Fancy Diamanten ist die subtile Farbe, die einem Farbdiamanten einen Stich in eine andere Farbe verleiht. Für rosafarbene und pinke Diamanten sind Obertöne mit einem mehr oder weniger deutlich ausgeprägten Hauch ins Graue, Braune, Violette oder Orangefarbene typisch. Am begehrtesten und entsprechend hoch im Preis angesiedelt sind pinke Diamanten, deren Oberton die Primärfarbe unterstützt und definiert, wie bspw. Violett. Braune oder orangefarbene Obertöne können pinke Diamanten hingegen leicht verschmutzt wirken lassen.


Die Geschichte des Mouawad Lilac

Über die Vergangenheit des Mouawad Lilac sind nur wenige Informationen überliefert.
Sowohl der genaue Fundort wie auch das Ausgangsgewicht des pinken Diamanten sind ungewiss. Mutmaßungen zufolge stammt der Mouawad Lilac aus Südafrika, das sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts als weltweit führender Produzent von pinken Diamanten etabliert hat.

Am 5. Juni 1976 wurde der Mouawad Lilac erstmals öffentlich präsentiert, als der bislang namenlose Diamant im Zuge einer Auktion in Zürich/Schweiz für 1 Mio. US-Dollar versteigert wurde. Der Höchstbietende war Robert Mouawad, der zum renommierten Luxus-Juwelier Mouawad gehörte.

Das Unternehmen ist dafür bekannt, über eine umfangreiche Sammlung der berühmtesten und wertvollsten Diamanten der Welt zu verfügen. Die Diamanten-Kollektion der Mouawads umfasst unter anderem den Taylor-Burton-Diamant, Excelsior-Diamant, Premier Rose Diamant und den Jubileé-Diamant, Queen of Holland-Diamant sowie zahlreiche Hochkaräter, die im Namen den Zusatz Mouawad tragen.

Seit der Versteigerung in den 1970er Jahren ist der Mouawad Lilac in den Händen von Mouawad und wird derzeit auf einen Wert von 20 Mio. US-Dollar geschätzt.


Auch interessant:
4C - Qualitätskriterien zur Bewertung von Diamanten
Herkimer Diamanten - Diamantähnlicher Bergkristall
Die teuersten Edelsteine der Welt


Quellen:
www.mouawad.com - Diamond Gallery
⇒ Bank, H. (1992): Diamanten. Pinguin-Verlag Innsbruck
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München

* = Affiliate Link, d.h. beispielhafte Links, die zum Partnerprogramm von Amazon führen und bei erfolgreichem Verkauf mit einer Provision vergütet werden, ohne dass für Sie Mehrkosten entstehen
** = Unbezahlte Werbung aufgrund Nennung des Markennamens

Letzte Aktualisierung: 20. März 2020



Unsere Empfehlung

Edel- und Schmucksteine von W. Schumann

Buch Edelsteine und Schmucksteine

Mehr Details


angeboten bei Amazon

Mineralien Quiz

Kennen Sie sich aus in Mineralogie und Geologie? Dann testen Sie Ihr Wissen in unserem Mineralien-Quiz!

Zum Quiz

Mineralien-Steckbriefe