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Perlmutt-Schmuck - Ring, Kette und Ohrringe



Schmuck mit natürlichen Materialien ist seit Jahrhunderten nicht wegzudenken. Vor allem Perlen sind seit jeher Gegenstand wertvollen Schmucks. Angesichts der Beliebtheit von Perlen ist Perlmutt als traditionelles Schmuckmaterial aus der Südsee etwas in den Hintergrund gerückt – erlebt nun aber eine neue Blütezeit; nicht zuletzt, weil Schmuck mit Perlmutt im Vergleich zu echten Perlen erschwinglicher und abwechslungsreicher ist.



Perlmutt – Die Mutter der Perle

Perlmutt ist das Material, aus dem Perlen bestehen, das aber auch die Innenwand von Muscheln auskleidet. Doch nicht jede Muschel bringt Perlmutt hervor. Lediglich perlmuttbildende Muscheln sind in der Lage, Perlmutt und Perlen abzusondern.

Perlmuttmuscheln leben sowohl in Meeren als auch im Süßwasserbereich und in Flüssen, wobei die perlenbildenden Flussmuscheln, die einst in den Sachsen und Bayern heimisch waren, seit dem späten 19. Jahrhundert als ausgestorben gelten. Von besonderer Bedeutung sind heutzutage folgende Muscheln:

Die Gemeinsamkeit aller Muscheln ist die Zusammensetzung des Perlmutts: Aragonit, ein Mineral, und Conchiolin (kurz: Conchin oder Conchyn), ein muscheleigenes Protein.


Die Farbe von Perlmutt

Kaum ein anderer natürlicher Rohstoff ist so für das regenbogenfarbene Schillern bekannt wie Perlmutt. Die Farben weiß, creme, rosa, violett, blau, grün, türkis und gelb irisieren um die Wette.
Teilweise wird das Farbenspiel von Perlmutt mit der Opaleszenz von Opalen verglichen, auch wenn andere Mechanismen hinter der Entstehung des Farbspektakels stehen (siehe Opaleszenz von Opalen).
Jedes Stück Perlmutt ist einzigartig, da die Anordnung der Farben eine Laune der Natur ist und die Farbe an sich wesentlich von der Gattung abhängt.

Die Ursache des farbenfrohen Irisierens von Perlmutt sind Interferenzerscheinungen, die mit dem Aufbau von Perlmutt begründet werden.
Unter dem Mikroskop erkennt man den schichtartigen Aufbau von Aragonit und Chonchin, die wie feine Lamellen wirken. Das auf das Perlmutt treffende Licht wird an diesen Schichten reflektiert und überlagert bzw. gespiegelt, sodass das Licht in die Spektralfarben zerlegt wird. Ein Effekt, den man auch bei den Mineralien Labradorit und Mondstein beobachten kann.


Die Entstehung von Perlmutt

Perlmutt ist das Resultat bzw. die Reaktion auf die Verletzung im Inneren der Muschelschale. Die Muschel ist bestrebt, die Wunde durch die Absonderung von Perlmutt zu heilen und überzieht diese mit vielen Perlmuttschichten. Der Vorgang der Perlmuttbildung zieht sich über einen unterschiedlichen langen Zeitraum hinweg. Speziell bei der Zucht von Perlen können Jahre vergehen, bis die Perle eine respektable Größe erreicht hat.


Perlmuttschmuck

Trotz der fernen Herkunft wird Perlmutt auch in Europa schon lange verwendet. Perlmutt wurde in der Vergangenheit zu Knöpfen und Besteck verarbeitet, zur Dekoration von Intarsien oder als Überzug von Kleinmöbeln genutzt. Sogar ganze Schalen und Dosen wurden aus Perlmutt angefertigt.

Weitaus häufiger findet sich Perlmutt in Schmuck wieder. Bedingt durch die Struktur wird bei Perlmutt nur mit der Form gespielt; tropfen- oder navetteförmig, rund, oval, quadratisch oder eckig, herzförmig oder zu Phantasieformen gearbeitet. Aufwändige, kunstfertige Schliffe sind nicht möglich, da diese die Perlmuttschichten abtragen – einhergehend mit dem Verlust des für Perlmutt typischen Irisierens.

Genau wie bei echten Perlen ist der Glanz von Perlmutt nicht von Dauer. Das Protein Conchiolin neigt den Jahren zum Austrocknen, wird spröde und verliert an Farbe. Deshalb wird empfohlen, Perlmuttschmuck vor unnötiger Wärme und Sonneneinstrahlung geschützt aufzubewahren, den Kontakt mit Kosmetika (Haarspray, Nagellack, Cremes) und Reinigungsmitteln, Shampoo und Duschgel zu vermeiden. Zum Reinigen von Perlmutt genügt ein leicht angefeuchtetes Baumwolltuch.


Auch interessant:


Quellen:
- Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
- Hall, C. (1999): Edelsteine. Das neue kompakte Bestimmungsbuch, Könemann Verlag
- www.museen.uni-hamburg.de
- www.uni-goettingen.de
- www.geowiss.uni.mainz.de


Letzte Aktualisierung: 30. Juni 2022




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