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Der Volvic-Vulkan - Puy de Dôme



Man kennt ihn vom Etikett der Volvic-Mineralwasserflaschen: ein grüner Vulkankegel, hinter dem sich weitere, ebenfalls grüne Hügel präsentieren.



Puy de Dôme

Bei dem auf den Mineralwasserflaschen dargestellten Vulkan mit sichtbarem Krater handelt es sich um den Puy de Dôme, der mit 1465 m die höchste Erhebung der Chaîne des Puys darstellt, oder wie es der Geologe Leopold von Buch (1774 bis 1853) beschrieb eine " Bergreihe", in der "Hügel und Thäler von 60 bis 100 Fuß Höhe wechseln hier in kurzen Entfernungen".

Der Vulkan gehört zur dem Mineralwasser namensgebenden Gemeinde Volvic, die sich ca. 400 km südlich von Paris im französischen Zentralmassiv bzw. in der Landschaft Auvergne befindet.

Buch zufolge sah die Vulkanlandschaft vor mehr als 200 Jahren noch anders aus als die Darstellung auf den Flaschen: die Abhänge des Puy de Dôme sind "mit Blumen und Pflanzen bedeckt"; einzig die Beschreibung der Oberflächengestalt gleicht dem heutigen Bild: "sein Gipfel ist nicht spitz, (...), sondern es ist vielmehr eine für diese Lage ausgedehnte und etwas gegen die Mitte eingesenkte Ebene", die er damals mit einem Vulkankrater verglich.


Ein inaktiver Vulkan

Die Entstehung des Puy de Dôme geht auf einen Ausbruch zurück, der vor 10.700 Jahren stattfand und gilt damit als der jüngste Vulkan der gesamten Puy-Kette.
Als Zeugnis der Eruption ist heute der Vulkandom erhalten, von dem keine weiteren Ausbrüche zu erwarten sind.

Tatsächlich reicht die Geschichte der Landschaft aber noch weiter in die geologische Vergangenheit zurück. Vor 100.000 Jahren durchbrachen aufsteigende Magmen das einstige Granitgebirge und bildeten auf einer Länge von 30 km eine Kette von etwa 80 Vulkanen, von denen neben dem Puy de Dôme die Vulkane Puy de Mercœur und Puy de Côme zu den bekanntesten Erhebungen zählen.


Ein Vulkan und Mineralwasser

Dass der Ort Volvic mit seinem Vulkan weltweite Popularität genießt, liegt an den Mineralwasserquellen, die 1927 wiederentdeckt und neun Jahre später in Betrieb genommen wurden; denn Jahrhunderte zuvor wurden die Mineralwasserquellen von Volvic bereits genutzt.

Volvic ist, was die Zusammensetzung der Mineralstoffe betrifft, nur wenig mineralisiert.
Zum Vergleich: Die Gesamtmineralisation von Volvic beträgt 130 mg pro Liter. Stilles Gerolsteiner Wasser aus der Vulkaneifel in Deutschland weist eine Mineralisation von 807 mg je Liter auf.
Der Grund dafür sind die Steine, aus denen der Volvic-Vulkan besteht. Tuff, Trachyt, Asche, Basalt und Ignimbrit sind nicht wasserlöslich, weshalb auf dem Weg der Entstehung des Mineralwassers (Regenwasser trifft auf das Gestein; versickert in Hohlräumen, Poren oder sonstigen Leiter, bis es auf eine wasserstauende Schicht trifft, die zur Quelle führt) nur vergleichsweise geringe Anteile an Mineralstoffen gelöst werden. Anders sieht es beispielsweise bei kalkhaltigen Gesteinen (z.B. Kalkstein und Dolomit) aus, die im Zusammenspielt von Wasser und Kohlenstoffdioxid sehr leicht löslich sind (sog. Kohlensäureverwitterung).


Auch interessant:

Quellen:
⇒ Buch, L. v. (1806): Mineralogische Briefe aus Auvergne an Karsten
⇒ Steiniger, J. (1824): Bemerkungen über die Eifel und die Auvergne
⇒ Le Clerc de Buffon, G. L. (1847): Von den ausgebrannten Vulkanen. Puy de Dôme. IN: Buffon's sämmtliche Werke
www.volvic.de - Quelle und Vulkan der Auvergne
www.mineralienrechner.de

Letzte Aktualisierung: 4. März 2024



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