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Juwelier und Juwelierin - Arbeiten mit Edelsteinen



Nachdem die schönsten Schmuck- und Edelsteine mit dem perfekten Schliff und tadelloser Politur zur Vollendung gebracht wurden, zu Schmuck weiterarbeitet wurden, fällt es in die Hände von Juwelierinnen und Juwelieren, den mit oder ohne Edelsteinen besetzten Schmuck, aber auch Uhren zu verkaufen.



Portfolio und Berufsprofil von Juwelierinnen und Juwelieren

Den Beruf des Juweliers bzw. der Juwelierin gibt es schon seit Jahrhunderten. Was sich in den vergangenen Jahren verändert hat, sind die Arbeitsbereiche der Juwelierzunft und dass auch Frauen eigene Geschäfte führen.

Historischen Aufzeichnungen war der historische Juwelier ein Beruf mit vielen Facetten und vor allem ein von Männern dominierter Berufszweig. Der Juwelier machte sich häufig persönlich vor Ort ein Bild von der Gewinnung der Edelsteine, war gleichermaßen Händler und Einkäufer. Die Gestaltung und Herstellung des Schmucks übernahm schon damals der Goldschmied, wobei die Edelsteine teilweise vom Juwelier selbst eingefasst wurden. Nicht zuletzt auch, um Tricks anzuwenden, mit denen qualitativ minderwertige Steine ein Upgrade erfahren konnten. Das am häufigsten praktizierte Verfahren – kostengünstig obendrein – war das Unterlegen von goldfarbener oder in der Farbe des jeweiligen Steins getönter Folie an der Unterseite des Steins, die geschickt von der Fassung verdeckt wurde, aber in der Aufsicht den Eindruck eines intensiv-farblichen Steins erweckte.

Im Jahr 1689 wird der Begriff Juwelier im Nouveau dictionnarie noch schlicht und einfach mit „Edelstein-Handel“ übersetzt. 1788 konkretisiert der Lexikograph Johann Georg Krünitz (1728 bis 1796) die Arbeit des Juweliers und definiert Juweliere als Personen, die „Handel mit Brillanten und andern geschliffenen und gefaßten Edelsteinen“ betreiben.

Diese Ausführungen folgen letztendlich der Bedeutung des Wortes Juwelen: „Edelsteine und Perlen, und die damit besetzten Kleinode und Geschmeide“ (Strelin, 1788) – wobei Juwel von der französischen Vokabel joel = Schmuck abgeleitet wurde.

Tatsächlich treffen diese Beschreibungen auch auf das heutige Berufsbild des Juweliers und der Juwelierin, die sich als Experten und Expertinnen für Schmuck im allgemeinen, Edelsteinschmuck im Besonderen und Uhren verstehen.

Da der Beruf des Juweliers und der Juwelierin ein kaufmännischer ist, steht in erster Linie der Verkauf von Schmuck und Uhren im Mittelpunkt sowie die damit verbundenen Aufgaben


Ausbildungsberuf Juwelierin und Juwelier

Der Berufs des Juweliers oder der Juwelierin ist in Deutschland kein eigenständiger Beruf. Vielmehr ist die Rede von der Fachverkäuferin oder vom Fachverkäufer für Schmuck, Uhren, Gold- und Silberwaren.
Die Voraussetzung, um diesen Beruf auszuüben, ist eine kaufmännische Ausbildung, wobei die Lehre auch in Juwelierfachgeschäften erfolgen kann.
Das Interesse an Schmuck und Uhren, genau wie die Kenntnis von wichtigen Fachbegriffen aus der Gemmologie – der Lehre von der Bearbeitung der Edelsteine – ist von Vorteil, vor allem, wenn es im Verkaufsgespräch darum geht, mit Wissen um den Schmuck, die Uhren und deren Herstellung zu punkten.

Was nicht in das Aufgabengebiet des Juweliers und der Juwelierin fällt, sind der Einkauf von Edelsteinen, die Begutachtung selbiger, Produktentwicklung und Erstellung von neuen Produktdesigns oder -kreationen, Goldschmiedearbeiten, Reparaturen von Schmuck und Uhren, das Schleifen und Fassen von Edelsteinen. In der Regel arbeiten Juwelierfachgeschäfte aber Hand in Hand mit Edelsteinfassern und -fasserinnen sowie Edelsteinschleifbetrieben zusammen, genau wie viele Unternehmen über an das Geschäft angeschlossene Werkstätten verfügen oder auf externe Fachkräfte zurückgreifen.

Mit den Jahren der Berufserfahrung und auch abhängig vom Renommee des Juweliers beträgt das Gehalt eines Juweliers oder einer Juwelierin zwischen 25.000 und 48.000 Euro brutto pro Jahr.


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Quellen:
⇒ Nouveau dictionnaire Allemand-Français et Français-Allemand (1669): Joaillerie
⇒ Strelin, G. G. (1788): Juwelen. IN: Realwörterbuch für Kameralisten und Oekonomen
⇒ Kürnitz, J. G. (1788): Edelstein. IN: Oeconomische Encyklopädie, oder allgemeines System der Staats-, Stadt-, Haus- und Landwirthschaft
⇒ Krünitz, J. G. (1789): Juwel. IN: Oeconomische Encyklopädie, oder allgemeines System der Staats-, Stadt-, Haus- und Landwirthschaft
⇒ Auberlen, F. (1840): Die Juwelier-, Gold- und Silber-Arbeiter-Kunst in allen ihren Verrichtungen nach dem neuesten Zustande. Die Juwelierkunst und Edelsteinkunde
⇒ Kluge, K. E. (1860): Juwelen oder eigentliche Edelsteine. IN: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie
⇒ Maier´s Handlexikon (1881): Edelsteine. IN: Handlexikon des ganzen kaufmännischen Wissens · Band 1
⇒ Bauer, M. (1896): Specielle Edelsteinkunde. IN: Edelsteinkunde. Eine allgemein verständliche Darstellung der Eigenschaften, des Vorkommens und der Verwendung der Edelsteine, nebst einer Anleitung zur Bestimmung derselben für Mineralogen, Steinschleifer, Juweliere, etc · Band 1

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Letzte Aktualisierung: 22. November 2024



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