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Georgius Agricola - Vater der Mineralogie





Philosoph, Mediziner und Geologe

Georgius Agricola wurde am 24. März 1494 als Georg Pawer (Bauer) in Glauchau/Sachsen geboren.
Die Umbenennung seines deutschen Namens Pawer/Bauer in das lateinische Pendant Agricola erfolgte um 1518 als Ausdruck seiner humanistischen Gesinnung.

1514 nahm Agricola in Leipzig das Studium der Fächer Alte Sprachen, Philosophie und Theologie auf. Nach Beendigung des Studiums 1518 arbeitete er zunächst als Lateinlehrer.

1522 fing Agricola erneut an zu studieren – Medizin.
Wenige Jahre später ging Agricola 1524 nach Venedig/Italien und befasste sich intensiv mit den Werken antiker Gelehrter und erweiterte seine Kenntnisse der lateinischen, hebräischen und griechischen Sprache.

Im Anschluss an seine Rückkehr aus Italien nach Chemnitz heiratete er und war als Arzt sowie Apotheker in St. Joachimsthal (jetzt Jáchymov in Tschechien) tätig. In den Jahren 1546, 1547, 1551 sowie 1553 hatte Agricola zudem das Amt des Chemnitzer Bürgermeisters inne.

Im Zuge seines Sprachenstudiums befasste sich Agricola ab 1531 insbesondere mit alten Aufzeichnungen über Bergbau, Lagerstättenkunde und der Entstehung der Erde. Das gesammelte Wissen fasste Agricola in den Folgejahren in zahlreichen Werken zusammen. Neben allgemeinen, geowissenschaftlichen Studien wie z.B. Gebirgsbildung, Erdbebenentstehung, Vulkanismus, Aufbau der Erde, Gesteine, Mineralien und Fossilien, widmete sich der Wissenschaftler auch der Beschreibung von Erzlagerstätten im Süden und Südosten Europas sowie Nordafrikas, dem allgemeinen Bergbau und intensiven Betrachtungen zu Gewichten und Längenmaßen.

Aufgrund seiner Arbeiten und Niederschriften wird Agricola auch als Mitbegründer der Geologie und Mineralogie bezeichnet, den Nicolaus Hieronymus Gundling 1734 als "ein, in Bergwercks-Sachen, vortrefflicher Physicus und Medicus" nannte.

Am 21. November 1555 verstarb Agricola in Chemnitz und wurde im Dom St. Peter und Paul in Zeitz bestattet.


Werke von Agricola (Auswahl)
Jahr Titel
1530 Bergmannus sive de re metallica
1544 De ortu et causis subterraneorum libri V
1546 De natura eorum, quae effluunt ex terra
1546 De natura fossilium libri X
1546 De veteribus et novis metallis libri II
1549 De animantibus subterraneis liber
1550 De mensuris quibus intervalla metimur liber
1550 De precio metallorum et monetis liber III
1556 De re metallica libri XII



Agricolit

Genau wie vielen anderen Persönlichkeiten der Mineralogie und Geologie wurde auch Agricola die Ehre zuteil, dass ein Mineral nach ihm benannt wurde: die Eulytin-Variett Agricolit.

Entdeckt wurde das diamantartig glänzende, honiggelbe, braune, grüne oder schwarze Bismutmineral 1827 in Schneeberg im Erzgebirge


Mehr zum Thema: Persönlichkeiten der Mineralogie, Geologie und Paläontologie:

Quellen:
⇒ Gundling, N. H. (1734): Agricola. IN: Vollständige Historie der Gelahrtheit oder ausführliche Discourse, so er in verschiedenen Collegiis Literariis
www.historisches-chemnitz.de
www.gupf.tu-freiberg.de
www.georgius-agricola.de
www.mineralienatlas.de - Agricolit


Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2023




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