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Berühmte Edelsteine - Moussaieff Roter Diamant



Rubine sind zweifelsohne die namhaftesten roten Edelsteine. Wenig bekannt hingegen ist, dass es auch Diamanten gibt, die von roter Farbe sind. Rote Diamanten sind sehr selten und zumeist von geringer Größe, können im Wert mit weißen Diamanten durchaus konkurrieren. Der teuerste und größte rote Diamant der Erde ist der Moussaieff Red Diamond.



Der Name Moussaieff Roter Diamant

Den Namen Moussaieff Red Diamond trägt dieser rote Diamant seit dem Jahr 2001. Zu diesem Zeitpunkt erwarb Shlomo Moussaieff, Gründer des in London/England ansässigen Juweliers Moussaieff Jewellery Ltd.**, den roten Edelstein. Der genaue Preis, den Shlomo Moussaieff für den roten Diamanten bezahlen musste, ist ungewiss. Schätzungsweise waren es nach Informationen von naturallycolored.com** 8 Millionen US-Dollar.
Mit den Verkauf des roten Diamanten änderte sich nicht nur der Eigentümer, auch der Name wurde ein anderer. Bis das englische Schmuckunternehmen den Diamanten erwarb, war der Moussaieff Red Diamond unter dem Namen Red Shield (roter Schild/Schirm) bekannt.


Maße, Gewicht und Farbe vom Moussaieff Red Diamond

Dass der Diamant Moussaieff Red Diamond so berühmt und wertvoll ist, liegt zum einem in der Farbe und andererseits in der Größe des Steins begründet.
Rote Diamanten sind von äußerster Seltenheit. Jährlich werden nur wenige Exemplare dieses Minerals gefunden. Ein Fund gleicht zudem einer Sensation, wenn ein roter Diamant eine hohe Karatzahl aufweist. Als der Moussaieff-Diamant entdeckt wurde, brachte der rote Diamant 13,90 Karat (2,78 Gramm) auf die Feinwaage – ungeschliffen. Zum Vergleich: Der größte, jemals geborgene Diamant der Welt wog 3106,7 Karat (621,34 Gramm). Berühmtheit erlangte jener Diamant als Cullinan-Diamant. 1905 wurde der weiße Diamant in der Premier-Mine in Südafrika entdeckt.
Die ursprüngliche Größe des Moussaieff Red Diamond konnte nicht beibehalten werden. Mit der Verarbeitung ging nahezu ein Drittel des roten Edelsteins verloren. Seitdem wiegt der Moussaieff-Diamant 5,11 Karat (1,022 Gramm). Ähnlich gewichtig ist nächst größte rote Diamant. Der De Young Red ist ebenfalls ein roter Diamant, der es geschliffen auf 5,03 Karat bringt und von rotbrauner Farbe ist.


Neben dem Gewicht ist der Farbton des Moussaieff-Diamant eine Rarität. Ein reines Rubinrot, ohne dass ein Stich ins Braune, Gelbe oder Violette vorhanden ist.


Ein weiterer Faktor, der zum Wert des roten Diamanten beiträgt, ist die Reinheit. Der Moussaieff erfüllt das Kriterium „Internally flawless/intern - lupenrein (IF)“. Dieses Prädikat wird Diamanten verliehen, die selbst bei 10-facher Vergrößerung keine inneren Makel zeigen. Übertroffen wird diese Stufe der Reinheit vom Status FL Flawless/Lupenrein (siehe auch: Qualitätskriterien zur Bewertung von Diamanten) .


Rote Diamanten – Fancy Diamanten

Bei der Bewertung der Farbe von Diamanten wird zwischen weißen und farbigen Diamanten unterschieden. Oftmals erkennt nur ein Fachmann die feinen Nuancen weißer Diamanten, die ins Bläuliche oder Gelbliche gehen können.
Eindeutiger ist die Farbbestimmung farbiger Diamanten, die in der Edelsteinwelt auch als Fancy Diamonds oder Fancy Diamanten (engl. Modisch oder schrill) gehandelt werden.
Farbige Diamanten gibt es in fast allen Farben des Regenbogens: von gelb und grün über blau und rosa, hin zu pink, braun, schwarz und rot. Die Ursache für die Farbigkeit ist von Farbe zu Farbe unterschiedlich. Neben dem Einfluss von radioaktiver Strahlung, die grüne Diamanten hervorbringt, sind es Fremdelemente, die zusätzlich in das Kristallgitter eingebaut werden, zum Beispiel bei gelben oder blauen Diamanten. Braune und rote Diamanten hingegen sind das Ergebnis von Störungen im Kristallgitterbau des Minerals.


Die Geschichte des Moussaieff Red Diamond

Der Fund des Moussaieff-Diamanten liegt etwa ein Vierteljahrhundert zurück. In den 1990er Jahren wurde der rote Diamant in einem Fluss im Osten Brasiliens per Zufall von einem Bauern aufgespürt. Mit einem Gewicht von fast 14 Karat handelt es sich bei dem Fund seit jeher um den größten bislang bekannten roten Diamanten der Welt.
Nach der Entdeckung ging der wertvolle Stein in die Hände der William Goldberg Diamond Corporation**, ein in New York/USA sitzendes Unternehmen, das sich einen Namen mit dem Handel von Diamanten gemacht hat, über. Auf den Diamanthändler ist zudem der ursprüngliche Name – Red Shield - und der Schliff zurückzuführen. Aufgrund der hohen Reinheit des roten Diamanten war das Fundstück prädestiniert, einen besonderen Schliff zu erhalten. Anders als bei Diamanten üblich, die größtenteils im runden Brillantschliff gehalten werden, wurde für den Moussaieff Red Diamond der Triangel- oder auch Triallant-Schliff gewählt – eine Erweiterung des Brillantschliffs, der nicht rund, sondern dreieckig ist.
Wenige Jahre später, 2001, kaufte Shlomo Moussaieff für 8 Mio. US-Dollar den geschliffenen, roten Diamanten: einhergehend mit der Umbenennung nach dem Schmuckhaus in Moussaieff Red Diamond.
Der aktuelle Wert des Moussaieff Roten Diamanten ist unbekannt. Schätzungen gehen vom einem Preis in Höhe von 20 Mio. US-Dollar. Damit weist der rote Moussaieff-Diamant einen höheren Wert auf als der teuerste gelbe Diamant der Welt, namentlich Tiffany Yellow Diamond. Gelbe Diamanten gelten ebenfalls als Rarität, aber immerhin bringt es der Tiffany Gelbe Diamant auf ein Gewicht von 126,54 Karat, über 100 Karat mehr als der berühmte Moussaieff Rote Diamant.


Siehe auch:
Berühmte Edelsteine - Tiffany Yellow Diamond
Rubine, die keine sind
Diamant Bullion - Börsendiamanten


Quellen:
- www.naturallycolored.com
- www.capetowndiamondmuseum.org
- www.naturalhistory.si.edu
⇒ Bank, H. (1992): Diamanten. Pinguin-Verlag Innsbruck
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München

Letzte Aktualisierung: 22. März 2024




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