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Dom Pedro Aquamarin - Berühmte Edelsteine



Viele der bekanntesten Edelsteine der Welt bestechen nicht nur durch brillante, strahlende Farben und faszinierende Schliffe, sondern auch mit der Größe. Vor allem geschliffene Steine mit einer hohen Karatzahl beeindrucken die Menschheit seit jeher, sind mit mit dem Schritt vom Rohstein zum geschliffenen Stein hohe Materialverluste verbunden – wie im Fall des Dom Pedro Aquamarins.



Der Name Dom Pedro Aquamarin

Namenspate des Dom Pedro Aquamarins sind Dom Pedro I. (zu deutsch: Kaiser Peter I. von Brasilien, 1798 bis 1834) sowie Dom Pedro II. (zu deutsch: Kaiser Peter II. von Brasilien, 1825 bis 1891). Ihnen zu Ehren wurde das in Brasilien entdeckte Mineral benannt.
Zudem ist im Namen des berühmten Edelsteins die Mineralbezeichnung enthalten: Aquamarin. Der blaue Vertreter der Beryllgruppe, zu der auch die Mineralien Goldberyll, Smaragd, Morganit, Heliodor und Bixbit zählen.


Maße, Gewicht und Farbe vom Dom Pedro Aquamarin

Der Dom Pedro ist ein Rekordmineral. Weltweit existiert kein größerer, geschliffener Aquamarin.
Anders als viele große Mineralien, die zu handlichen Schmucksteinen bearbeitet werden, um diese beispielsweise in Kronen, Ringen, Ketten oder Ohrschmuck einzufassen, ist der Dom Pedro Aquamarin ein reines Ausstellungsstück. Angesichts der Größe und des Gewichts ist der blaue Aquamarin auch denkbar ungeeignet als Schmuck. In der Höhe misst der in der Form eines Obelisks gehaltene Aquamarin 36 cm bei einem Durchmesser von 10 cm an der Basis.
Ursprünglich konnte der Dom Pedro Aquamarin mit einer noch größeren Länge aufwarten. Als das blaue Mineral geborgen wurde, betrug die Länge des Kristalls 91 cm. Mit dieser Länge konnte in der Vergangenheit der Dawn Star, auch Estrela de Alva, konkurrieren. Beim 1967 in Brasilien entdeckten Estrela de Alva handelt es sich ebenfalls um einen Aquamarin, der es im Originalzustand auf 100 cm Länge bei einem Gewicht von 96.000 Karat (entspricht 19,2 kg) bringt.
Im Vergleich dazu war Dom Pedro-Mutterkristall schwerer. 45 kg brachte der Aquamarinkristall einst auf die Waage, bevor er in drei Teile zerlegt wurden. Aus dem größten Bruchstück wurde der Dom Pedro Aquamarin „geboren“, der 10.363 Karat (entspricht 2,076 kg) wiegt.
Die Farbe des Dom Pedro Aquamarins gleicht dem typischen hellen Aquamarinblau wie aus dem Lehrbuch. Das Besondere am Dom Pedro sind außerdem die feinen Einschlüsse des im Kristall. Aufgrund der Transparenz kommen diese besonders gut zum Vorschein. Wie feine Nadeln sind die Einschlüsse sternförmig angeordnet, vergleichbar mit filigranen Eisblumen.


Die Geschichte des Dom Pedro Aquamarins

Es ist das Jahr 1980, als der fast ein Meter lange blaue Originalkristall in der Pedra Azul Mine** im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais zutage gefördert wird. Bekannt geworden ist die Mine wegen der vielen Aquamarine, die dort abgebaut werden – umso weniger verwundert der die Übersetzung von Pedra Azul: blaue Steine.
Nachdem der Kristall in drei Teile aufgespalten wurde, war das Schicksal des größten Kristalls lange Zeit ungewiss, während die beiden anderen Teilstücke zu Schmucksteinen bearbeitet wurden. Mit der Bearbeitung des Dom Pedro-Kristalls wurde erst 1992 begonnen. Jürgen Henn**, ein Edelsteinhändler aus Idar-Oberstein/Deutschland, sah den Kristall erstmals 1991 und brachte ihn ein Jahr später nach Deutschland. Hier gelangte er in die Hände des Edelsteinschleifers Bernd Munsteiner**. Nach sechs Monaten Arbeit war das Werk, das den Titel Ondas Maritima trägt, vollendet und wurde im selben Jahr auf einer Mineralienmesse in Basel zum ersten Mal der Öffentlichkeit zum ersten Mal.
Doch die Eigentümer, Edelsteinhändler aus Brasilien und Deutschland, waren sich uneins über die Zukunft des Kristalls. Dass der wertvolle Aquamarin letztlich nicht wie angedacht in viele kleine Einzelkristalle zerteilt wurde, ist Jane Mitchell und Jeffery Bland zu verdanken. Die beiden Mineraliensammler kauften den geschliffenen Aquamarin und vermachten den blauen Aquamarinobelisk 2011 dem Smithsonian Museum of Natural History** (Museum für Naturgeschichte) in Washington D.C./USA.
Der Preis, den Mitchell und Bland für den Aquamarin bezahlen mussten, ist unbekannt. Genau wie der Wert des blauen Steins. Schätzungen zufolge sind es fünf bis sechs Millionen US-Dollar.


Siehe auch:
Berühmte Edelsteine - Tiffany Gelber Diamant
Santa Maria-Aquamarin - Der perfekte Aquamarin
Zirkonia - Edelsteinimitation und Kunstkristall


Quellen:
- www.mindat.org - Pedra Azul
- www.mindat.org - Aquamarine from Pedra Azul
- www.gia.edu
- www.mineralsciences.si.edu
- www.smithsonianmag.com

Letzte Aktualisierung: 22. März 2024




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