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Svartifoss - Der schwarze Basaltwasserfall



Im Südosten Islands – nördlich der Ringstraße, umgeben im Westen vom Skeidararjökull, im Norden begrenzt durch den Vatnajökull und im Osten durch den Öræfajökull – gelegen, befindet sich einer der bekanntesten Wasserfälle Islands: der Svartifoss.



Der Svartifoss

Der Basaltwasserfall Svartifoss ist Teil des Nationalparks Skaftafell, der am 15. September 1965 eingeweiht wurde und sich nunmehr auf einer Fläche von 4.800 km2 erstreckt.


Bild 1: Svartifoss

Der Name Svartifoss ist isländisch und wird mit schwarzer Wasserfall übersetzt, bezieht sich aber nicht auf die Farbe vom Wasser des Flusses Stórilækur, der aus etwa 20 m Höhe hinabstürzt.
Vielmehr sind es die dunkelbraunen bis grauen, fast schwarzen Säulen aus Basalt, nach denen der Wasserfall benannt wurde.

Wie Orgelpfeifen aneinander gereiht, bilden die Basaltsäulen eine steinerne Kette. Teilweise scheinen die Säulen girlandenartig herabzuhängen, während der Basalt auf der linken Seite des Wasserfalls scheinbar wie vom Wind gebeugt aussieht.

Der Svartifoss ist ein Bilderbuchbeispiel, welche Form Basalt aufweist. Auf den ersten Blick nimmt man lediglich Kanten wahr, bei näherer Betrachtung wird jedoch die hexagonale, sechseckige Gestalt deutlich, deren Grundriss an Bienenwaben erinnert.


Bild 3: Svartifoss - Detailaufnahmen der Basaltsäulen

Entstehung der Basaltsäulen

Begründet wird das wabenähnliche Aussehen mit der Entstehung von Basalt.

Basalt zählt zu den magmatischen Gesteinen. Gesteinen, die aus heißen, flüssigen Gesteinsschmelzen (sog. Magmen) gebildet werden.

Ferner werden Magmatite in Plutonite und Vulkanite unterschieden. Während Plutonite unterhalb der Erdoberfläche als Gestein erhärten – wie beispielsweise Granit, Diorit, Norit oder Gabbro -, entstehen Vulkanite durch Abkühlung von Gesteinsschmelzen an der Erdoberfläche. Als Beispiel für Vulkanite seien neben Basalt auch Bims, Andesit, Trachyt oder Pechstein genannt.

Basalt entsteht durch die rasche Erkaltung von kieselsäurearmen Magmen. Gelangt basaltische Magma an die Erdoberfläche, setzen sofort thermodynamische Vorgänge ein. Die Oberseite der heißen Glut wird durch die Luft gekühlt, an der Unterseite bzw. im Inneren der Lava herrschen weiterhin hohe Temperaturen. Die flüssige Masse ist ständig in Bewegung, so dass sich Konvektionszellen ausbilden. Bei weiterer Abkühlung kommt es zu Kontraktionen und Zugspannungen, infolge derer die hexagonal, sechseckig ausgeprägten Konvektionszellen als Säulenbasalt auseinander brechen.


Auch interessant:
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Quellen:
⇒ Lange, H. (1992): Island. Insel aus Feuer und Eis
⇒ Behr, K. (1999): Mai´s Weltführer: Nr. 42 Island: Reiseführer mit Landeskunde. Mai Verlag Dreieich
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Maresch, W., Medenbach, O.; Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer Gesteine. Mosaik Verlag GmbH München
⇒ Murawski, H. (1992): Geologisches Wörterbuch. Ferdinand Enke Verlag Stuttgart
⇒ Murawski, H., Meyer, W. (2017): Geologisches Wörterbuch. Ferdinand Enke Verlag Stuttgart, 12. AuflageSchumann, W. (1994): Steine und Mineralien sammeln; finden, präparieren, bestimmen. BLV Verlag München

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Letzte Aktualisierung: 21. Februar 2020




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