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Der Kosmos-Mineralienführer



Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien · Gesteine · Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos.



Allgemeine Informationen

Der Kosmos-Mineralienführer hat Tradition. Bereits 1972 erschien in Prag die erste Ausgabe, fortan wurde das Sachbuch vom Franckh-Kosmos-Verlag immer wieder neu auferlegt.
Die aktuellste Ausgabe des Kosmos-Mineralienführers stammt aus dem Jahr 2019, Autor ist Rupert Hochleitner und ist für einen Preis von 19,95 € erhältlich.

Hinweis: die folgende Beschreibung des Kosmos-Mineralienführers bezieht sich auf die 5. Auflage von 1993, geschrieben von Jaroslav Bauer und Frantisek Tvrz.


Der Inhalt

Der Kosmos-Mineralienführer umfasst zwölf Kapitel einschließlich Einleitung, Bestimmungstabellen und Mineralregister.

Wie aus dem Vorwort hergeht, besteht die Zielgruppe des Mineralienführers sowohl aus fachkundigen Mineraliensammlern wie auch Interessierten, die erstmals mit der Materie Mineralogie in Kontakt kommen. Intention des Autorenduos war es, ein Werk zu schaffen, dass einen Großteil der weltweit bekannten Minerale vorstellt, die in anderen Mineralienbüchern fehlen. Vielmehr wird aber noch wird der Fokus auf die einfach zu handhabende Bestimmung gelegt, insofern sich lediglich auf die äußeren Merkmale von Mineralen konzentriert wird – unbekannte Minerale sollen quasi am heimischen Schreibtisch mit dem Mineralienführer analysiert werden können.

Um dem Leser dennoch einen Grundstock an Wissen zum Thema Minerale zu vermitteln, wird in der Einleitung kurze auf einige, wichtige und mineralspezifische Begriffe eingegangen, welche die Basis der nachfolgenden Inhalte bilden.

Dem schließt sich das Kapitel Minerale an.
Thematisiert werden unter anderem, woraus Minerale bestehen, wie diese eingeteilt werden und nicht zuletzt wird ausführlich auf die zahlreichen Arten der Mineralbildung eingegangen. Besondere Aufmerksamkeit wird zudem Kristallen geschenkt; verbunden mit interessanten Fakten zur Symmetrie, zum Kristallgitter und dem Formenreichtum von Kristallen. Zur besseren Veranschaulichung wird der Text durch Illustrationen und Skizzen hervorragend unterstützt. Anschließend wird sich intensiver mit den Eigenschaften von Mineralen befasst – physikalisch wie auch chemisch.

Darauf aufbauend folgt das Kapitel der Mineralbestimmung, die sich – wie bereits erwähnt – ausschließlich auf die eindeutigen, physikalischen Eigenschaften von Mineralen bezieht. Bevor es jedoch mit der Identifizierung losgeht, wird kurz in Form einer Anleitung beschrieben, wie die Bestimmung mit dem Kosmos-Mineralienführer bestmöglich gehandhabt wird. Im Zuge dessen werden außerdem Werkzeuge genannt, die sowohl für das Bestimmen als auch beim Sammeln nützlich sind. Aber auch Hinweise zum Sammeln in der Natur und beim Anlegen einer Mineraliensammlung werden vermittelt.

Das Hauptaugenmerk des Mineralienführers stellen die Porträts der einzelnen Minerale dar.
Die Steckbriefe sind aber nicht, wie in anderen Büchern über Minerale üblich, in Form fließender Texte gehalten, sondern in Tabellenform.
Eine Doppelseite des Buches besteht jeweils aus einer Tabelle, während die gegenüberliegende Seite mit entsprechenden Fotos der Minerale belegt ist. Dieses Modell ist nicht nur platzsparend, es wird sich auch auf die wesentlichen für die Bestimmung erforderlichen Informationen beschränkt. Inhalte der Kopfzeile der Tabellen sind neben einer durchlaufenden Nummerierung, diejenigen Eigenschaften, die vorab ausführlich beleuchtet wurden: namentlich handelt es sich um Farbe, Strichfarbe, Glanz, Transparenz, Härte, Dichte, Spaltbarkeit, Bruch und andere physikalische Eigenschaften, Ausbildung (Aggregate und Kristallsystem), Vorkommen, Begleitminerale, ähnliche Minerale, chemische Formeln sowie Fundort.

Auch die Sortierung bzw. Auflistung der Minerale folgt einem anderen System als üblich verwendet in Mineralienbüchern. Während es bei anderen Exemplaren gängig ist, sich an den Mineralklassen zu orientieren, sind die Minerale hier der Farbe nach aufgelistet. Das erleichtert die Übersichtlichkeit und grobe Einschätzung ungemein. Und selbst auf farbliche Unterschiede, die ein und dasselbe Mineral aufweisen kann, wurde Rücksicht genommen, indem einige der im Mineralregister am Ende des Buches mehrfach mit der entsprechenden Nummerierung aufgeführt sind.

Die Tabellen der Minerale beginnen mit silberweißen, metallisch glänzenden Mineralen, gefolgt von farblosen und weißen, gelben und orangefarbenen, roten und violetten, blauen und grünen, braunen und grauen Mineralen und enden bei schwarzen sowie mehrfarbigen Mineralen, Teilweise wird hinsichtlich der Farbe zusätzlich noch zwischen metallisch glänzenden und nichtmetallisch glänzenden Mineralen unterschieden.

Im Anschluss folgt ein Exkurs zu Edelsteinen und Schmucksteinen. Kurz und bündig wird beschrieben, was Edelsteine ausmacht, welcher Aberglaube mit diesen verbunden ist, deren Bearbeitung und Fälschungen werden ebenfalls angerissen. Die dazugehörigen Edelsteintabellen sind nach dem gleichen Muster wie die der Minerale angelegt.

Aber auch Gesteine, die bekanntlich aus Mineralen aufgebaut sind, kommen zur Beachtung. Wenn auch nur oberflächlich, wird auf die Unterscheidung der verschiedenen Gesteinsarten eingegangen, Beispiele von einigen, ausgewählten Gesteinen aufgeführt und der Mineralbestand beschrieben. Die Sortierung der Gesteinstabellen zur Bestimmung wurde in der Reihenfolge Erguß- oder Eruptivgesteine, Absatz- oder Sedimentgesteine, Metamorphite oder Umwandlungsgesteine vorgenommen.

Da bei der Bestimmung von Gesteinen andere Kriterien gelten als bei Mineralen, beziehen sich die Tabellen neben der Nummerierung auf die Bildungsweise (Anmerkung: magmatisch, sedimentär oder metamorph), Merkmale von Gesteinen: Gefüge, Hauptgemengteile, Nebengemengteile, Farben, Dichte, Bemerkung, Name und Fundort.

Wenn sich der Leser nun immer noch nicht sicher ist, welches Mineral er in den Händen hält, kann er auf die abschließenden Bestimmungstabellen zurückgreifen. Dabei werden unterschiedliche Eigenschaften von Mineralen gegenübergestellt – Mineralfarbe und Härte, Mineralfarbe und Glanz, Mineralfarbe und Spaltbarkeit, Strichfarbe und Härte, Mineralfarbe und Transparenz –mögliche Alternativen werden zusätzlich anhand der in den Mineraltabellen aufgeführten Nummern aufgelistet.


Bewertung

Ein herausragendes Buch zum Thema Minerale.
Übersichtlicher und gehaltvoller hätte man ein Buch nicht gestalten können. Der Kosmos-Mineralienführer besticht nicht nur durch die enorme Anzahl der Minerale, die aufgelistet sind, sondern auch durch die Praktikabilität der Bestimmung. Dadurch dass sich der Mineralienführer auf die wichtigsten bzw. charakteristischen Eigenschaften von Mineralen beruft, fällt die Bestimmung per Ausschlußverfahren leichter (und ist auch ungefährlicher, vor allem im Hinblick, weil auf Säuretests verzichtet wird), auch weil potentielle Verwechslungsmöglichkeiten angegeben werden.

Aufgrund der Gestaltung in platzsparender Tabellenform gehen dennoch keine wichtigen Informationen verloren und es können weitaus mehr Minerale, auch seltenen und solche fernab der bekannten Großen, beschrieben werden.

Der Kosmos-Mineralienführer ist – unabhängig davon, ob man selber Minerale bestimmen möchte – unverzichtbare Literatur, schon allein der Fülle der aufgezählten Minerale wegen, die seinesgleichen sucht.


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Letzte Aktualisierung: 20. März 2024



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